Wohlstand ist ein reines Verteilungsproblem. Die Menschheit besaß noch nie so viel Reichtum wie heute. 90% des Reichtums ist aber in den Händen von wenigen, die mit dem Überfluss gar nichts mehr anfangen können, außer ihn zum Fenster rauszuwerfen.
Der Grundgedanke des Kommunismus war nicht so falsch. Durch Umverteilung wäre genug für alle da. Allerdings haben Diktatur, Enteignung und Zwangskollektivierung das hehre Ziel in Verruf gebracht.
Die Gemeinwohlökonomie versucht einen Mittelweg.
Wenn man die Hälfte des Bruttoweltprodukts von 2018 durch 7,5 Milliarden Menschen teilt, ist genug da, dass jeder Mensch Essen, Kleidung, ein Haus und die gewünschte Bildung erhält. Damit wären die meisten vollauf zufrieden.
Die andere Hälfte bleibt den Kapitalisten als Spielgeld. Wenn einer viel arbeiten und reich werden, Aktien kaufen und als Firmengründer Erfolg haben will, dann darf er das weiterhin. Aber halt nur bis zur Obergrenze der 50%, wo sein Reichtum die anderen arm machen würde. Da zieht man eine Grenze ein, wo er seine Überschüsse mittels Steuern an die Gemeinschaft abgeben muss.
Die Details lesen sie am besten in den Büchern von Christian Felber nach. Es gibt aber keinen mathematischen Grund, warum dessen Rechnungen nicht funktionieren würden.
Ein noch einfacherer Weg ist das bedingungslose Grundeinkommen. Wenn alle 7,5 Milliarden Menschen, angepasst an die Kaufkraftparität ihrer Länder, ein Grundeinkommen bekommen würden, reichten dafür 15-20% des Weltbruttoprodukts aus. Ein Bruchteil des auf der Welt vorhandenen Geldes würde die Armut für alle Zeiten abschaffen und einen enormen Wachstums- und Konsumschub auslösen. Vor allem aber einen riesigen Bildungsschub, denn wenn sich keiner mehr Existenzsorgen machen muss, tut er wahrscheinlich, was er am liebsten tut. Das heißt in der Regel, dass er sich fortbildet.
Dabei ist es egal, ob einer gern Golf spielt oder Physikbücher liest, Fußball spielt oder Medizin studiert, denn mit jeder Tätigkeit kann man Geld verdienen, wenn man gut genug ist. An der Spitze verdienen die Golfspieler sogar mehr als die Chefärzte im Krankenhaus.
Keine Angst, die Menschen werden nicht faul herumsitzen, denn das wird nach wenigen Wochen langweilig. Sie werden Neues ausprobieren und alles lernen, was sie interessiert. Und nach der spielerischen Lernphase wollen die meisten Menschen beweisen, dass sie etwas können und das artet in der Regel in Arbeit aus, die auch bezahlt wird. Damit können die meisten Arbeitnehmer dann ihr Einkommen aufbessern bis zu der Höhe, die ihnen wichtig ist. Sie behalten aber die Freiheit der Entscheidung, wie sie ihr Leben und ihren Lebenslauf gestalten.
Alle 7,5 Milliarden Menschen werden gewissermaßen Aktionäre der Firma Menschheit. Aktionäre bekommen Dividenden, auch wenn sie keinen Finger für die jeweilige Firma rühren. Das Weltbruttoprodukt wird sowieso bald von Maschinen und Algorithmen erwirtschaftet, alle Wirtschaftscoachs empfehlen ihren Klienten, sich im Internet ein arbeitsloses Einkommen aufzubauen. Das kann man doch gleich gerecht verteilen.
Das Grundeinkommen, das gerade in Finnland getestet wird, wird unbezahlte Arbeit für das Gemeinwohl aufwerten. Forschung, Kunst und soziale Tätigkeiten werden dann von der Motivation der Tätigen gesteuert und nicht von den Geldern internationaler Konzerne. Pharmaforschung z.B. kann dann von Spezialisten gemacht werden, die nur der Gesundheit und nicht einem Konzern verpflichtet sind. Kunstwerke entstehen aus dem inneren Antrieb des Künstlers und sind nicht von öffentlichen Subventionen abhängig.en Fördergeldern abhängig. Nachbarschaftshilfe wird dann nicht mehr vom Parteienproporz kontrolliert, der sich die Sozialeinrichtungen als Machtbasis sichert. Jeder Bürger ist dann ein Aktionär des Staates, der seine Dividenden nach eigenem Ermessen nutzen kann. Je besser das Gemeinwohl funktioniert, desto höher kann das Grundeinkommen pro Bürger ausfallen. Wer mehr Geld braucht, wird weiterhin ein bezahltes Arbeitsverhältnis eingehen.
Die „Faulen“ bekommen halt nur das Grundeinkommen, können in ihrer „faulen“ Zeit Kinder erziehen, ein Studium machen, ein Projekt entwickeln oder über den Sinn des Lebens philosophieren. Wenn ihnen das irgendwann reicht, werden sie fleißig und verdienen entsprechend mehr. Die Workaholics können sich auch eine Jacht kaufen. Aber wie viele brauchen schon eine Jacht oder einen Porsche? Das ist meist eh nur Angeberei.