Was könnte nicht alles schiefgehen? Man grübelt und grübelt, traut sich nicht, seine Traumziele anzugehn, denn wenn die Welt im Klimawandel untergeht ist doch eh alles wurscht. Dabei könnte jeder von uns ein wunderbares Leben haben. Das sagt uns nur keiner. Statt dessen werden wir täglich mit schlechten Nachrichten bombardiert. Futurologen beschwören in unbelehrbarer Eintönigkeit den Untergang der Welt herauf, indem sie die Fehler der Gegenwart in eine unbekannte Zukunft hochrechnen. Dieser Ansatz ist ausnahmslos und in allen Fällen gescheitert – trotz aller Unkenrufe existiert die Menschheit immer noch. Die Zukunft lässt sich nur von der Zukunft her begreifen. In den nächsten 50 Jahren werden unzählige Entdeckungen und Erfindungen gemacht werden, von denen wir jetzt noch gar keine Ahnung haben. Steve Jobs hat mit dieser Erkenntnis Apple zur größten Firma der Welt gemacht, nach seinem Motto: Ich mache nicht, was die Leute wollen, sondern, was ich glaube, dass sie in Zukunft brauchen werden. Nur so lässt sich die Welt retten: Wir müssen vorausdenken, was für Lösungen nötig sind, um den Planeten in ein neues Mensch-Technik-Natur-Gleichgewicht zu bringen. Diese Lösungen sind längst klar und in aller Welt arbeiten Millionen kluger Köpfe daran.
Nachdem die Apokalypse nachweislich nicht kommt, warum fürchten wir uns immer noch davor?
Ein Grund ist, dass die Menschen alle anderen Menscharten (Neandertaler, Homo denisova, erectus, floresiensisDie Angst vor der Apokalypse liegt quasi in unseren Genen. Alle Propheten warnten davor, Jesus war davon überzeugt, Gott schickte uns die Sintflut, Pech und Schwefel und die 7 Plagen. Für das Jahr 1000 n. Chr. war der Weltuntergang fix eingeplant, seitdem finden immer neue Sekten immer neue Untergangstermine, und wenn sie im Maya-Kalender das Jahr 2012 nachschlagen mussten, auf das leider ebenso wenig Verlass war wie auf all die anderen Termine des Armageddon) und unzählige Tierarten ausgerottet haben. Da liegt es nahe, dass wir fürchten, dass irgendeine Macht auch uns den Garaus machen wird.
Zum zweiten stand die Menschheit oft kurz vor der Ausrottung. Dürrekatastrophen in unserer Urheimat Afrika, häufiger Klimawandel durch die Eiszeiten, ein Vulkanausbruch in Sumatra vor 70.000 Jahren – wir waren schon mehrmals auf einen genetischen Flaschenhals reduziert, wo es nur ein paar tausend Überlebende der Gattung Mensch gab. Kein Wunder, das wir die Angst vor dem Untergang ständig in die Zukunft projizieren.
Als die Menschen sich endlich über die ganze Erde ausgebreitet hatten, gingen sie auch miteinander nicht zimperlich um. Wann immer eine Menschengruppe überlegen war, rottete sie bedenkenlos die Unterlegenen aus. So vernichteten Bantu-Völker aus Nigeria die Khoisan-Stämme Ostafrikas, die Weißen dezimierten die Indianer Amerikas und die Aborigines Australiens. Die Afrikaner überlebten nur, weil die Kolonialzeit zu rasch vorüber ging, als dass die skrupellosen Weißen alle Afrikaner hätten umbringen können. Im Kongo starben immerhin 10 Millionen von 20 Millionen Kongolesen in der kurzen Herrschaft des Belgierkönigs Leopold II., sie wurden wahllos massakriert oder verstümmelt, wenn sie nicht genug Kautschuk gesammelt hatten, mit welchem der Belgierkönig reich wurde. Im 1. und 2. Weltkrieg starben je 50 Millionen Tote und die faschistischen und kommunistischen Diktatoren brachten im 20. Jhdt. weitere 80 Millionen um.
In unserem kollektiven Unterbewusstsein sind viele Katastrophen gespeichert und so lesen wir ängstlich jede Tageszeitung, ob und wann die nächste Krise ausbrechen wird. Darum sind schlechte Nachrichten gute Nachrichten für jede Zeitung, weil sie in der Regel die Auflage erhöhen. Propheten, die den Untergang vorhersagen, hatten zu allen Zeiten Hochkonjunktur, denn man kann ja nie wissen. Der Weltuntergang kommt zwar nicht, aber man verschiebt einfach das Datum, dann kann man sich von neuem fürchten.
Uns Menschen gruselt´s halt gern, das liegt in unserem Wesen.
Warum freuen wir uns nicht über Schönes und Positives?
Das ist leicht erklärt. Die Angst vor der Katastrophe hatte in der menschlichen Evolution einen großen Vorteil. Wer ständig die Umgebung nach Gefahren absucht, wird wahrscheinlich Löwen und Leoparden rechtzeitig entdecken, um fliehen zu können. Wer sich über die schöne große Katze mit der prächtigen Mähne freut und sie streicheln will, wird totsicher gefressen. Naive Optimisten lebten einfach zu kurz, um ihre Gene weiterzugeben. Die Pessimisten haben recht, schlicht und einfach, weil sie überlebt haben und genug Kinder bekamen, um sich fortzupflanzen.
Mit vielen neuen Ideen zeichnet der Autor ein Bild einer Zukunft, die wir unseren Kindern mit gutem Gewissen überlassen könnten. https://www.amazon.de/2100-Die-neue-Welt-Zukunft/dp/1984056387/ref=sr_1_10?s=books&ie=UTF8&qid=1517589430&sr=1-10&keywords=opelt+r%C3%BCdiger