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Pollenallergie

Hatschi! Gesundheit! Pollenalarm!

Da freut man sich auf den Frühling und schon geht es wieder los – ein Hatschi kommt selten allein, tränenden oder geschwollenen Augen und eine Nase die läuft und läuft. Gerade gehören die grippalen Infekte der Vergangenheit an und dennoch steigt der Verbrauch an Taschentüchern weiterhin. Wenn Sie auch davon betroffen sind – Willkommen im Club der Pollenallergiker!

Was ist eine Allergie überhaupt?

Der Mensch braucht ein funktionierendes Immunsystem, das uns davor schützt, nicht pausenlos krank zu sein. Doch manchmal ist das Immunsystem übereifrig – Streber! – und will absolut alles von uns fernhalten, also auch harmlose Stoffe, weil es meint, dass diese gefährlich sind. So wird man auf einmal zum Allergiker. Die allergieauslösenden Stoffe nennt man Allergene. Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder eben Blütenpollen können Auslöser für Allergien sein. Da nun das schöne Frühjahr kommt, bleibe ich bei den Blütenpollen. Man spricht auch von der Heuschnupfenzeit.

Wie stellt man die Pollenallergie fest?

Man kann die Allergie schon im Kindesalter haben, jedoch kann sie einen in jedem Lebensalter erwischen. Ich wurde erst im zarten Alter von 30 Jahren zum Allergiker, vorher hatte ich keine Probleme damit. Allerdings kann sie sich auch wieder einmal bessern oder sogar verschwinden, also, Hoffnung besteht. Auch würde ich mich nicht als extrem schweren Fall bezeichnen, denn auch da gibt es gewaltige Unterschiede.

Ausgelöst wird die Pollenallergie vom Blütenstaub gewisser Pflanzen und meistens geht es schon im Februar mit dem ersten Hatschi los. Birken- und Erlengewächse sind die Beginner der munteren Riege, diverse Bäume, Gräser, Roggen, Ragweed oder Beifußpollen folgen jahreszeitengemäß. Wer Glück hat, reagiert nur auf wenige Arten und ist die Schnupferei oder die Bindehautentzündung der Augen nach der Blütezeit der Pflanze auch wieder los. Andere Geplagte rutschen von einer Allergie in die nächste, die Armen!

Augen tränen, Nase rinnt – hurra, die Pollenallergie beginnt!

Wer nun feststellt, dass die Augen tränen, die Nase verstopft ist oder alles juckt und beißt und nicht weiß warum – dann ist es Zeit für einen Allergietest beim Hautarzt. Verschiedene Stoffe werden in die Haut geritzt – tut nicht weh – und nach kurzer Zeit zeigt sich, ob Rötungen auftreten. Jede Rötung bedeutet sozusagen, dass die Haut auf etwas reagiert. Dadurch lässt sich gezielt feststellen, auf welche Stoffe man allergisch ist und auf welche nicht. Zusätzlich kann auch das Blut untersucht werden. Eine Allergie gehört immer abgeklärt und behandelt. Eine Nichtbehandlung kann zum gefährlichen Asthma führen. Wenn aus einer Allergie Asthma wird, spricht man vom Etagenwechsel.

Was kann man dagegen tun?

Wenn man einmal weiß, worauf man reagiert, dann muss man Vorsorge treffen. Super wäre es, wenn alle Allergiker viel Zeit und Geld zur Verfügung hätten, und in den „schlimmen Monaten“ einfach ans Meer oder ins Gebirge fahren könnten. Denn dort herrscht Pollenfreiheit! Leider lässt sich im Urlaub Allergiefreiheit nicht volltanken, das wäre schön. Aber auch eine kurze Zeit erleichtert das Durchatmen. Allergenvermeidung dieser Art wäre die schönste Methode, Urlaub auf Krankenschein während der Pollensaison, wird’s aber leider nicht spielen.

Also muss man schauen, wie man seine Allergen-Feinde reduzieren kann, sich mit ihnen arrangieren, um ein halbwegs gutes Leben führen zu können.

Die leichtesten Fälle kommen mit Nasentropfen und Augentropfen zurecht, bzw. schlucken in der Pollensaison Medikamente. Das können herkömmlich Antihistamin-Medikamente sein, bei argen Problemen kommt auch Cortison zum Einsatz. Oder es helfen verschiedene Kügelchen aus der Homöopathie. Ich persönlich habe jetzt seit zwei Jahren gute Erfahrungen mit der chinesischen Tragant-Wurzel gemacht, die es in Pillenform gibt. Sie wurde mir in meiner Hausapotheke empfohlen. Anfangs war ich sehr skeptisch, aber meine letzten beiden Pollen-Saisonen habe ich damit sehr gut gemeistert und bin ohne weitere Zugabe von Antihistamin-Medikamenten ausgekommen.

Tablettenzeitraum

Meistens merkt es der (erfahrene) Allergiker von selbst, wenn es Zeit wird, die erste Tablette zu schlucken und wenn er damit wieder aufhören kann. Neulinge müssen mit der Zeit draufkommen, was ihnen guttut oder was sie genau brauchen. Es kann natürlich auch immer wieder eine Allergie dazukommen, z.B. können Pollenallergiker die mit den Frühblühern begonnen haben, auch an einer Gräserpollenallergie leiden, die bis weit in den Sommer hineinreicht. Das muss aber nicht sein. Und es gibt sogar Spätblüher, die den Betroffenen das Leben bis in den Herbst hinein erschweren. Na Bravo, und dann kommt der Winter und endlich gäbe es Pollenfreiheit, und dann kommen die Grippeviren! Also das ganze Jahr Schnupfen!

Desensibilisierung

Bei schweren Fällen kann das durchaus der Fall sein, doch auch diese Betroffenen müssen nicht verzweifeln. Allerdings wird man hier doch die Möglichkeit der Desensibilisierung in Betracht ziehen. Der Körper muss lernen, dass er ungefährliche Allergieverursacher nicht mehr bekämpft und wird gezielt mit den allergieauslösenden Stoffen geimpft. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern erfordert schon eine gewisse Geduld. Man nennt diesen Vorgang auch spezielle Immuntherapie oder Hyposensibilisierung. Ihr Arzt wird entscheiden, was für Sie die beste Methode ist.

Hilfsmittel

Pollenfilter im Auto oder im Schlafzimmer, Straßenkleidung nicht in Schlafräume bringen, gezieltes Lüften bei pollenarmer Luft, Pollenwarndienst beachten, häufiges Haarewaschen – der Hausverstand oder das Bauchgefühl hilft oft mit, die Leiden zu verbessern oder bei Nichtbeachten zu verschlechtern.

Kreuzallergie

Weil eine Allergie oft selten alleine kommt, gibt es viele Fälle von Kreuzallergien. In gewissen Nahrungsmitteln – bei mir sind es z.B. alle Früchte mit Kernen – kommen ähnliche Stoffe wie in den Blütenpollen vor und schon beginnt beim Genuss dieser herrlichen Früchte das berühmte Niesen, Kitzeln, Jucken von Nase und Augen. Gott sei Dank gibt es Apfelstrudel oder Kirschentorte, denn im gekochten Zustand kann ich dieses Obst essen. Und manchmal nehme ich es in Kauf, dass ich ein paar Minuten niese, weil der saftige Pfirsich einfach zum Reinbeißen verführt!

Die letzten kalten Tage haben uns Allergikern noch einen kleinen Aufschub gebracht, aber sie sind bereits unter uns – die lieben Allergen-Feinde. Dennoch werden wir uns die schöne Jahreszeit nicht vermiesen oder verniesen lassen, oder? Hatschi, Gesundheit!

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